Philipp Lahm als Schriftsteller
#1
Hallo zusammen !

Ich möchte zu dem brandaktuellen Thema des neuen "Schriftstellers" Philipp Lahm Stellung nehmen. Es kommt bei mir folgender Eindruck herüber: Philipp Lahm ist ja nun, wie man weiß, zum Kapitän der Nationalmannschaft aufgestiegen. Ich stelle mir folgende Frage: Kann es vielleicht sein, daß er nun meint, er könne sich nun einiges erlauben ? Die Art und Weise, wie er jetzt mit drei hochrangigen Trainern abrechnet, finde ich sehr beschämend. Warum hat er das nicht zu dem Zeitpunkt getan, als es angebracht erschien ? Als die Trainer noch in ihrer Funktion bei Bayern tätig waren, hat Lahm sich -soweit ich weiß- nicht beschwert. Er hat wohl zu allem Ja und Amen gesagt. Doch nun, wo keiner mehr von den drei Herren dort anwesend ist, legt er los und schreibt alles in einem Buch nieder. Das erinnert mich übrigens ganz stark an die Abrechnung von Toni Schumacher, damals vor 24 Jahren. Er schrieb damals das Buch "Anpfiff".
Philipp Lahm kritisiert unter anderem auch seinen letzten Trainer Louis van Gaal. Unter seiner Führung war es sicherlich für die Mannschaft nicht besonders leicht, zu trainieren, zumal er ein sehr eigenwilliger Mensch war. Ich habe mal gelesen, daß er, als er noch den FC Barcelona trainiert hat, kein einziges Wort mit Robert Enke gesprochen hatte. Sowas kann schon zermürbend sein. Trotzdem verstehe ich eigentlich nicht so ganz, warum er (Lahm) nun daher kommt und ein Buch schreibt und mit einigen abrechnet. Kann er sich denn nicht ausmalen, was das für Wellen schlägt in dieser Medienlandschaft ? Es haben sich mittlerweile schon andere Trainer zu Wort gemeldet, die diese Vorgehensweise absolut nicht tolerieren. Tut mir leid, aber ich bin auch ein Gegner dieser Vorgehensweise. O.K., mag sein, daß sich unter Umständen in den Jahren der ganze Ärger in ihm aufgestaut hat und er suchte nun ein Ventil, um ihn loszuwerden, doch ich weiß nicht, ob das wirklich der richtige Weg war. Er wäre vielleicht besser beraten gewesen, sich mit einer Person seines Vertrauens erstmal zu beraten, um abzuchecken, ob sich dieser Weg anbietet bzw. ob es nicht eine andere Möglichkeit gibt, das loszuwerden, was ihn so bewegt.
Nun gut. Das Buch ist geschrieben und veröffentlicht. Man wird sehen, ob der DFB gegen ihn vorgehen wird oder ob Lahm "nur" eine Geldstrafe zahlen muß. Irgendwas wird geschehen, denke ich. Auf jeden Fall ist dies nicht in Ordnung.

Viele Grüße !

Berni
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#2
Moin moin,

(25.08.2011, 15:20)berni67 link schrieb: Warum hat er das nicht zu dem Zeitpunkt getan, als es angebracht erschien ?
Das wär dann jetzt, und das tut er ja.

Während diese Trainer aktuell im Amt waren, konnte er das nicht. Es gehört zu den Obliegenheiten eines Fußballprofis, extern keine Kritik an seinen Vorgesetzten zu üben. Ich kenne die Verträge nicht, aber ich gehe davon aus, dass so eine Klausel darin enthalten ist.

Mfg Michael
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#3
(25.08.2011, 16:21)PMS link schrieb: Während diese Trainer aktuell im Amt waren, konnte er das nicht. Es gehört zu den Obliegenheiten eines Fußballprofis, extern keine Kritik an seinen Vorgesetzten zu üben.
Kritik am Vorgesetzten sollte eigentlich, auch jeder andere Arbeitnehmer unterlassen.  Wink

Ansonsten finde ich diese ganze Sache mit van Gaal lustig, bis zum Sommer 2010 haben noch alle Spieler vom dem Trainer geschwärmt wie toll das Training und die Stimmung usw. sei ... und kaum ist der Trainer ein Jahr später weg, wird nur noch geschimpft wie schlecht alles sei... 
daher die Frage wieviel wahres ist dran?
mir fehlen irgendwie schon diese Trainerinterviews mit van gaal... ;D
Naja zurück zu dem Buch ich hab da eigentlich kein großes Interesse dran ... ich würde es nur vielleicht lesen, wenn ich es geschenkt bekommen würde und gerade nix beseres zu tun habe ...
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#4
Hallo,

ob sich Lahm mit dem Buch einen Gefallen geatn hat, wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Immerhin ist er ja noch als Fußballer aktiv. Und Jupp Heynckes als sein aktueller Trainer ist ja nicht blöd. Der wird sich nun auch bei jeder Antwort von Lahm überlegen, meint er dass so oder ist es ja nur das übliche ja und die tatsächliche Antwort finde ich (Heynckes) irgendwann im 2. Buch (könnte es ja irgendwann geben).

Wie ernst seine Aussagen und Kritiken zu nehmen sind, zeigt sich doch daran, dass Lahm sonst immer getan hat, als sei alles prima und die Trainer seien die besten der Welt. Und jetzt gegen van Gaal und andere nachzutreten ist ohnehin unterste Schublade.
Nach dem viele van Gaal wegen der fehlenden Erfolge kitisieren macht er halt mit. Hätte van Gaal Erfolg gehabt und die Champions-League, Meisterschaft oder Pokal gewonnen wäre alles gut und der Tenor des Buchs wahrscheinlich ein anderer. Wo waren denn die Kritiker vor einem Jahr nach den Erfolgen?

Und bei seinen Mitspielen wird das Buch sicher auch nicht besonders gut ankommen. Denn sie kennen Lahms Verhalten gegenüber van Gaal wohl am Besten, und können nun einschätzen wie man es zu deuten hat.

Das Buch sollte da bleiben wo es ist, im Buchladen.

Viele Grüße
Mike30
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#5
(25.08.2011, 17:53)Mike30 link schrieb: Das Buch sollte da bleiben wo es ist, im Buchladen.

So ist es. Bitte nicht kaufen!

Ich finde es einfach nur schäbig, was Lahm da macht. Man könnte auch sagen, er ist ein Opportunist.
Er schießt gegen Leute aus seiner Vergangenheit, mit denen er vermutlich nichts mehr zu tun haben wird und biedert sich gleichzeitig bei seinen aktuellen Vorgesetzten (Löw und Bayern-Führung) an. Dazu hat der sich ja schon vor längerem in die Arme der BILD-Zeitung geworfen.

Sorry, aber für mich ist Lahm als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft nicht mehr tragbar. Seine Kritik geht einfach zu weit, gerade gegenüber Völler. Er stellt ihn ja als totalen Vollidioten dar. Auch die Interna der EM 2008 hätten nicht so detailliert an die Öffentlichkeit kommen dürfen. Das geht einfach nicht.
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#6
Hallo,

(25.08.2011, 22:09)Raziol link schrieb: Dazu hat der sich ja schon vor längerem in die Arme der BILD-Zeitung geworfen.

deshalb druckt die es ja auch vorab in Auszügen ab. Vielleicht hatte Lahm ja schon vorab von der Zeitung mit den vier Buchstaben die Zusage erhalten, dass sie es in Auszügen abdrucken will. Und da musste es natürlich auch mit für die Zeitung tauglichem Inhalt aufgefüllt werden.

Man fragt sich doch immer wieder, ob uns nicht ein Teil dieser sogenannten Bücher erspart bliebe, wenn sie nicht vorab in Zeitungen veröffentlicht würden

Aber den besten Kommentar gab Hoffenheims Trainer Stanislawski ab. Er meinte, dass er nicht gedacht hätte, dass man als Fußballprofi sowiel Zeit hat, so was zu schreiben.

Viele Grüße
Mike30
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