20.07.2007, 19:33
also bei der regeldiskussion bin ich ja gleich wieder in meinem element. 
doch zuvor noch ein wort zu herrn Blatter. dieser mensch ist mir aüßerst suspekt und fiel schon vor vielen jahren auf durch eine extreme machtgier, eitelkeit und dubiose machenschaften (um nicht zu sagen korruption) - in meinen augen eine denkbar ungeeignete person als FIFA-präsident. aber nun ist er halt gewählt (oder besser: nun hat er sich eben das amt erkauft) und wir müssen mit ihm leben. und seine vorschläge polarisieren in der tat. auch mir geht es so, dass ich bei praktisch jedem zweiten vorschlag von ihm nur die hände überm kopf zusammenschlagen kann (wie z.b. WM alle zwei jahre und dergleichen), dass mir aber andere ideen von ihm sozusagen aus dem herzen sprechen (wie z.b. weltweit einheitlicher spielkalender mit anpassung der saison ans kalenderjahr). aber da wirds wohl immer unterschiedliche meinungen geben.
nun zum thema elfmeterschießen:
selbstverständlich stellte die "erfindung" des elfmeterschießens einen gewaltigen fortschritt dar in puncto entscheidungsfindung gegenüber dem unsäglichen losentscheid. (es wird mir wohl immer ein rätsel bleiben, wie man überhaupt jemals auf die idee kam, einen sieger auszulosen.) aus sportlichen gesichtspunkten bleibt es für mich jedoch unbefriedigend. grundsätzlich würde ich den ursprünglichen britischen fairplay-gedanken befürworten, wo eben so lange wiederholt wurde, bis eines tages mal ein sieger feststand. (ich weiß, dass man das in England heute auch nicht mehr macht, aber das war eben noch "wahrer sport".) als einzige akzeptable alternative bleibt für mich dann nur die verlängerung bis zur entscheidung (meinethalben mit jeweils kurzen pausen immer nach 30 minuten etwa), also jenem "sudden death" - egal wie plötzlich der eintreten sollte. diese variante pflege ich als "platinum goal" zu bezeichnen, zur unterscheidung von jenem golden oder silver goal, wonach es gegebenenfalls ja immer noch zu einem elfmeterschießen kommen konnte. das ist in meinen augen eine sportlich saubere lösung, und ich habe kein verständnis für das gejammer, dass dann die unterlegene mannschaft nicht mehr reagieren könne. erstens hat sie es ja vorher können, und zweitens geht es nach einem entscheidenden tor in der 90. spielminute ja auch nicht noch mal 15 minuten weiter, damit die so unglücklich in rückstand geratene mannschaft eventuell noch mal ausgleichen kann... natürlich sind mir die argumente gegen eine dann u.u. nicht kalkulierbare spieldauer (TV-verträge, werbe-einblendungen, prorammschema usw.) bekannt, aber solche wirtschaftlichen bzw. organisatorischen aspekte müssen in meinen augen gegenüber den schwerwiegenderen sportlichen belangen eben zurückstehen. außerdem gibt es ja auch viele andere populäre sportarten, die im TV übertragen werden, bei denen das ende der veranstaltung auch nicht schon vorher feststeht (tennis, radsport etc.). es gibt da einige dinge, die der fußball m.e. vom eishockey übernehmen sollte - wie z.b. 60 minuten "effektive" spielzeit, torkamera, welches ja zumindest in einigen ligen usus ist, evtl. eine art "linienabseits" (wenn man sich schon nicht dazu durchringen kann, diese entsetzlich nervige regel zur gänze abzuschaffen), oder eben dieses platinum goal bei entscheidungsbedarf (allerdings bitte nicht in regulären punktspielen!)
natürlich will ich die ungeheure spannung und faszination, die in einem solchen elfmeterschießen liegt, nicht verhehlen - nur hat dies eben nicht mehr viel mit fußball zu tun. irgendwie ist dies eigentlich eine andere sportart, und wenn die zuschauer so sehr erpicht sind auf dieses spektakel, dann könnte man doch parallel zu Bundesliga und WM/EM auch immer eine meisterschaft im penaltyschießen ausrichten... außerdem bin ich der ansicht, dass fußballmeisterschaften nicht ausgetragen werden, um dem publikum ein vergnügen zu bereiten, sondern um eben innerhalb eines bestimmten zeitlichen und regionalen rahmens die beste mannschaft zu ermitteln. zumindest war dies mal ursprünglich die motivation des ganzen, aber vielleicht ist das heute ja schon längst überholt und ich stehe mit meiner antiquierten meinung relativ allein da... :-[
doch zuvor noch ein wort zu herrn Blatter. dieser mensch ist mir aüßerst suspekt und fiel schon vor vielen jahren auf durch eine extreme machtgier, eitelkeit und dubiose machenschaften (um nicht zu sagen korruption) - in meinen augen eine denkbar ungeeignete person als FIFA-präsident. aber nun ist er halt gewählt (oder besser: nun hat er sich eben das amt erkauft) und wir müssen mit ihm leben. und seine vorschläge polarisieren in der tat. auch mir geht es so, dass ich bei praktisch jedem zweiten vorschlag von ihm nur die hände überm kopf zusammenschlagen kann (wie z.b. WM alle zwei jahre und dergleichen), dass mir aber andere ideen von ihm sozusagen aus dem herzen sprechen (wie z.b. weltweit einheitlicher spielkalender mit anpassung der saison ans kalenderjahr). aber da wirds wohl immer unterschiedliche meinungen geben.
nun zum thema elfmeterschießen:
selbstverständlich stellte die "erfindung" des elfmeterschießens einen gewaltigen fortschritt dar in puncto entscheidungsfindung gegenüber dem unsäglichen losentscheid. (es wird mir wohl immer ein rätsel bleiben, wie man überhaupt jemals auf die idee kam, einen sieger auszulosen.) aus sportlichen gesichtspunkten bleibt es für mich jedoch unbefriedigend. grundsätzlich würde ich den ursprünglichen britischen fairplay-gedanken befürworten, wo eben so lange wiederholt wurde, bis eines tages mal ein sieger feststand. (ich weiß, dass man das in England heute auch nicht mehr macht, aber das war eben noch "wahrer sport".) als einzige akzeptable alternative bleibt für mich dann nur die verlängerung bis zur entscheidung (meinethalben mit jeweils kurzen pausen immer nach 30 minuten etwa), also jenem "sudden death" - egal wie plötzlich der eintreten sollte. diese variante pflege ich als "platinum goal" zu bezeichnen, zur unterscheidung von jenem golden oder silver goal, wonach es gegebenenfalls ja immer noch zu einem elfmeterschießen kommen konnte. das ist in meinen augen eine sportlich saubere lösung, und ich habe kein verständnis für das gejammer, dass dann die unterlegene mannschaft nicht mehr reagieren könne. erstens hat sie es ja vorher können, und zweitens geht es nach einem entscheidenden tor in der 90. spielminute ja auch nicht noch mal 15 minuten weiter, damit die so unglücklich in rückstand geratene mannschaft eventuell noch mal ausgleichen kann... natürlich sind mir die argumente gegen eine dann u.u. nicht kalkulierbare spieldauer (TV-verträge, werbe-einblendungen, prorammschema usw.) bekannt, aber solche wirtschaftlichen bzw. organisatorischen aspekte müssen in meinen augen gegenüber den schwerwiegenderen sportlichen belangen eben zurückstehen. außerdem gibt es ja auch viele andere populäre sportarten, die im TV übertragen werden, bei denen das ende der veranstaltung auch nicht schon vorher feststeht (tennis, radsport etc.). es gibt da einige dinge, die der fußball m.e. vom eishockey übernehmen sollte - wie z.b. 60 minuten "effektive" spielzeit, torkamera, welches ja zumindest in einigen ligen usus ist, evtl. eine art "linienabseits" (wenn man sich schon nicht dazu durchringen kann, diese entsetzlich nervige regel zur gänze abzuschaffen), oder eben dieses platinum goal bei entscheidungsbedarf (allerdings bitte nicht in regulären punktspielen!)
natürlich will ich die ungeheure spannung und faszination, die in einem solchen elfmeterschießen liegt, nicht verhehlen - nur hat dies eben nicht mehr viel mit fußball zu tun. irgendwie ist dies eigentlich eine andere sportart, und wenn die zuschauer so sehr erpicht sind auf dieses spektakel, dann könnte man doch parallel zu Bundesliga und WM/EM auch immer eine meisterschaft im penaltyschießen ausrichten... außerdem bin ich der ansicht, dass fußballmeisterschaften nicht ausgetragen werden, um dem publikum ein vergnügen zu bereiten, sondern um eben innerhalb eines bestimmten zeitlichen und regionalen rahmens die beste mannschaft zu ermitteln. zumindest war dies mal ursprünglich die motivation des ganzen, aber vielleicht ist das heute ja schon längst überholt und ich stehe mit meiner antiquierten meinung relativ allein da... :-[