14.06.2009, 22:10
(14.06.2009, 21:31)chrisi link schrieb: [quote author=Benni link=topic=20326.msg140253#msg140253 date=1245003499]
Die letzten Beiträge sind wohl, wie viele derzeit, vor allem auf Neid und Angst zurückzuführen.
Falsch.
[/quote]
Das "wohl" im Satz sollte auch auf eine Vermutung hinweisen und sollte keine Pauschalisierung sein.
Bei den meisten, die sich hier in Leipzig im Moment negativ zu dem Thema äußern, ist das jedoch der Fall. Leute, die im Projekt "RB Leipzig" eine Chance für die Stadt und die Region sehen, werden in Fan-Foren und Netzwerken - wie z.B. dem Studi-VZ - beleidigt, weil sie sich auf höherklassigen Fußball im Zentralstadion freuen, wo auch mal mehr als 2.500 Zuschauer kommen. Man muss den Einstieg von Red Bull nicht gutheißen, aber so etwas finde ich in jedem Fall fehl am Platze.
(14.06.2009, 21:31)chrisi link schrieb: Deine Gedanken sind zwar einerseits richtig, doch muss man die Sache auch einmal von einer anderen Seite betrachten: Der Verkauf von Traditionen (siehe England) ist dem Profifußball nicht unbedingt förderlich. Die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs beginnt ja schon damit, dass Verträge heute nicht ohne Dutzende von Beratern und Vereinsoffiziellen geschlossen werden. Auch der DFB (der mal die Namensrechte der Bundesliga an ein Kommunikationsunternehmen verkaufen wollte) bzw. die DFL (jüngstes Beispiel: Die neuen TV-Verträge mit Premiere, in denen der Amateurfußbal mit Füßen getreten wird und durch den Premiere die Anfangszeiten für die Spiele bestimmen darf) tragen zu dieser Entwicklung bei.Ich bin auch kein Fan der zunehmenden Kommerzialisierung im Fußball, aber sie lässt sich in keinem Fall mehr aufhalten! Auch ich halte es für sehr gut, dass der DFB gewisse Regeln gesetzt hat, so dass z.B. mit Österreich vergleichbare Zustände bzgl. der Vereinsnamen bei uns gar nicht erst eintreten können!
Der einzige Schutz, den es vor einer ähnlichen Entwicklung wie in England gibt, ist zur Zeit noch die 50+1-Regel. Wenn diese fällt, würden wohl zahlreiche Clubs von großen Konzernen übernommen werden und Stadionbesucher würden von Fans, die mit Leidenschaft Woche für Woche ihren Club unterstützen, zu stillen Konsumenten. Fußball ist kein Event, Fußball ist Leidenschaft. Leider haben zu viele Leute entdeckt, dass sich mit Fußball gutes Geld verdienen lässt, sodass heute Veranstaltungen wie der T-Home-Cup gang und Gäbe sind.
Ein Einstieg eines Großkonzerns bei einem Club sind natürlich für den Club selbst eine feine Sache. Nur die Fans haben davon meistens nichts. Falls man überhaupt noch von Fans sprechen kann. Und betrachtet man einmal den Rattenschwanz, den ein solcher Einstieg mit sich zieht, dreht sich einem der Magen um (mir geht es jedenfalls so).
Will man im internationalen Fußball auf Vereinsbasis aber noch mithalten können, muss man sich dem Trend anschließen. Deshalb sind Einzelerscheinungen wie das Modell Hopp oder u. U. das Projekt RB auch in Deutschland vielleicht nicht allzu schlecht.
Und Tradition wird im Falle von RB Leipzig auch nicht verkauft, da nur die Fußballabteilung des SSV Markranstädt - der in seiner Karriere ohnehin eher unauffällig auf Bezirks- und Landesebene gekickt hat - ausgegliedert wird, der Verein also ab Saison 2010/11 wieder eine Mannschaft anmelden können sollte. (Anschubhilfe von Red Bull wurde vom Konzern schon zugesagt, so dass der Verein in wenigen Jahren wieder in ähnlichen Gefilden spielen sollte!)
Ich freu mich auf jeden Fall drauf und blicke weiterhin positiv auf das Projekt ...
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