Randale in Leipzig nach Sachsenpokalspiel Lok Leipzig - Erzgebirge Aue
#1
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1...77,00.html

In der heutigen LVZ stand sogar, dass zwei Lok-Fans sich folgendermaßen dazu geäußert haben: " Wir haben noch nie so etwas geiles erlebt."
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#2
Es ist traurig.  :'(
Man fragt sich wo das noch hinführen soll.
Ich wünsche mir nur, dass man den 1.FC Lok nicht auflöst, wie schon in Betracht gezogen wurde. Das wäre ein Sieg der Unvernunft über den Sport. Schließlich hat der 1.FC Lok in der Bezirksliga Leipzig (6.Liga) einen Zuschauerdurchschnitt von beinahe 2000. Wie viele friedliebende Fußballfans würden dadurch ihren Verein verlieren.
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#3
Auflösen!?
Das halte ich für absurd. Sicherlich sind solche Bilder nicht schön, aber wegen ein paar solcher Idioten einen Verein aufzulösen, finde ich "leicht" übertrieben.
Traurig, aber so etwas wird es wohl immer und überall geben. Dennoch bin ich froh, nicht in Italien zu leben...
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#4
(12.02.2007, 18:26)Banjo link schrieb:Auflösen!?
Das halte ich für absurd. Sicherlich sind solche Bilder nicht schön, aber wegen ein paar solcher Idioten einen Verein aufzulösen, finde ich "leicht" übertrieben.

800 Leute die 300 Polizisten angreifen? Das sind nicht mehr "ein paar" sondern verdammt viele - zu viele!!!


Und wenn man als letzte Instanz den Verein auflöst, finde ich das auch ok. Wenn jetzt noch mal so viele dazu kommen, die Randale machen, wären das mehr als die Hälfte aller Fans! Und für 2000 Leute, von denen 1600 Randale machen, brauche ich keinen Verein mit aller Kraft offen zu halten.

Und das sag ich jetzt nicht nur, weil ich zu Lok Leipzig keine Bezüge habe; mit Schalke würde ich das genauso sehen. Wenn von 60.000 Arena-Besuchern 50.000 Randale machen würden, würde ich auch sagen, macht den Verein dicht, es lohnt sich einfach nicht! Sad

Aber trotzdem ist es traurig, dass man über so etwas ernsthaft nachdenken muss... >Sad
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#5
Krawalle in Leipzig haben Konsequenzen

Die Krawalle in Leipzig haben wohl weitreichende Konsequenzen: Nach den brutalen Auseinandersetzungen nach einem Pokalspiel des 1. FC Lok Leipzig am Samstag ermittelt die 13-köpfige Kriminalpolizei-Sonderkommission "Fußball" zwar fieberhaft, und weitere Festnahmen sollen bevorstehen, doch die Politik hält sich mit konkreten Maßnahmen noch zurück.

DFB-Boss Theo Zwanziger kann sich einschneidende Maßnahmen vorstellen. Der 61Jahre alte Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hält Partien vor leeren Rängen für möglich und kann sich "auch Stadien vorstellen, in denen kein Fußball mehr gespielt wird".


Polizei mahnt schlechte Einlasskontrollen an

"Geisterspiele" des in der sechsten Liga dümpelnden Ex-Europacupfinalisten 1. FC Lok Leipzig oder ein Zwangsumzug in das auf höchstem Sicherheitsstandard befindliche Zentralstadion sind erste Schlagwörter. Sachsens Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) und Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) erörterten dies am Montag per Telefon. Jung, der Hausrecht für das marode Bruno-Plache-Stadion besitzt, verfügte aber keine Stadionsperre.

Wie der sid erfuhr, wurde auf höchster Fußball-Ebene eine Absage von Lok-Spielen für die nächsten Wochen in Erwägung gezogen. Zwanziger sieht die Vereine in der Verantwortung: "Wenn es nicht gelingt, diese radikalen Gruppen von anderen zu trennen, dann wird es dort keinen Fußball mehr geben."

Der Chef der Polizei-Gewerkschaft GdP, Konrad Freiberg, kritisierte am Montag den 1. FC Lok. Es seien so viel Feuerwerkskörper im Stadion gewesen, dass von Einlasskontrollen kaum die Rede gewesen sein konnte. Dem Fußballmob sei offensichtlich auch nicht klar, dass Polizeibeamte, wenn sie an Leib und Leben bedroht werden, von ihrer Schusswaffe Gebrauch machen können. Freiberg mahnte rasche Lösungen an: "Wir können nicht künftig zu jedem Kreisklassespiel mit mehreren Hundertschaften anrücken. Wenn Fußball zur Tarnung von Mordlust wird, ist dieser Sport bald am Ende."

Keine Haftbefehle gegen die festgenommenen Personen

Der sächsische Staatskanzleichef Hermann Winkler (CDU) verlangt "schnelle Prozesse und eine harte Hand des Gesetzes", die ersten fünf vorläufig festgenommenen Personen waren allerdings am Sonntag bereits wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte keine Haftbefehle beantragt. Winkler will Maßnahmen "am besten noch vor dem nächsten Lok-Spiel". Dies findet am kommenden Sonntag statt. "Geredet wurde genug. Bei solchen Idioten helfen keine Sozialisierungsprogramme", meinte Winkler.

Laut Polizeirat Mario Luda werde seit Samstag "intensiv ermittelt", weitere Straftäter sind so ins Visier gekommen. Aus ermittlungstaktischen Gründen könne er keine konkreteren Angaben machen. Derzeit wird Videomaterial gesichtet, szenekundige Beamte ermitteln im Umfeld. Auch nach Ansicht der Polizei ist die Mithilfe des Vereins notwendig. "Wir hoffen, dass die Vereinsführung erkennt, dass es notwendig ist, richtig mit uns zusammenzuarbeiten", sagte Luda.
Buttolo sieht "zuerst die Vereine in der Verantwortung"

Jung drohte mit Geisterspielen, falls der Verein das Problem nicht offensiver angeht: "Im schlimmsten Fall ist auch denkbar, dass der 1. FC Lok in Zukunft seine Spiele vor leeren Rängen austragen muss." Sprecher Andreas Schumann vom Innenministerium: "Es müssen Fragen erörtert werden ob man beispielsweise den 1. FC Lok zwingen kann, im Zentralstadion zu spielen. Auch, ob Schaulustige belangt werden können." Das sächsische Kabinett will sich am Dienstag mit dem Thema befassen.

Buttolo sieht "zuerst die Vereine in der Verantwortung", regelmäßig würden sich diese von den Chaoten öffentlich distanzieren, aber gleichzeitig nicht einmal für ordentliche Stadionkontrollen sorgen können. Nach Ansicht von Sachsens Fußball-Präsident Klaus Reichenbach liegt die Bestrafung in der Kompetenz der Sportgerichtsbarkeit. Der Schiedsrichter hatte die Partie wegen des Zündens von Feuerwerkskörpern mehrfach unterbrechen müssen.

Nach der Pokalpartie des Bezirksligisten 1. FC Lok und dem Fünftligisten Erzgebirge Aue II (0:3) im maroden Bruno-Plache-Stadion war es zu einem regelrechten Angriff von rund 800 Gewalttätern auf die Polizei gekommen. Insgesamt wurden 36 Polizisten sowie sechs Zivilpersonen verletzt und 21 Fahrzeuge beschädigt. Ein Zivilbeamter musste in akuter Notlage sogar einen Warnschuss abgeben.
Nein ich bin nicht die Signatur. Ich sortiere hier nur den Buchstabensalat, den mein Besitzer hier eben fabriziert hat! Für die einen die Signatur - für die anderen der sinnloseste Satz der Welt.
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#6
Ich finde es traurig. Aber das 2 Tore für LOK nicht gegeben wurde und die Auer "Fans" Leuchtraketen auf den Heimblock geschossen haben wurde noch nicht erwähnt. Und da würde ich als Fan auch ein Bissel Wut aufbauen. Und außerdem kommt noch hinzu das ein Kamerateam im Stadion war was eine Reportage über Hooligans drehte, wird auch nicht positiv dazu beigetragen haben. Bevor es jetzt zu Sinnlosen Diskussionen kommt: Das soll keine Entschuldigung sein!!! Aber Grundlage zum nachdenken, das da viele Kleinigkeiten mit im Spiel waren. :-\

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#7
wenn solche randale vor dem stadion passiert, bringt das sicherste stadion der welt auch nichts.

es sind ja bei solchen randalen auch hunderte von menschen dabei, die in die stadien garnicht mehr reinkommen und sich auch deshalb vor dem stadion "austoben"

es tut mir wahnsinnig leid, für all die menschen in und um leipzig, die diesen so traditionsreichen verein wieder zum leben erweckt haben, und so viel liebe, freizeit und geld in diesen so faszinierenden club gesteckt haben...
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#8
Das bemerkenswerte an diesen Hooligans ist ja auch, dass ganz gezielt die Polizei und unschuldige Passanten angegriffen wurden. Es handelt sich also nicht um eine übliche Hooliganschlägerei.
Ich frage mich nur woher in diesem nicht ganz so großen Ballungsraum Leipzig/Halle sich 800 Brutalo-Idioten finden. Würde man dies auf das Ruhrgebiet mit rd. 7 Mio Einwohnern hochrechnen.... Es wird einem Angst und Bange. :o
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#9
@chrisi: Ich gebe zu, mit "ein paar" sehr stark untertrieben zu haben - sorry.

Was ich aber eigentlich sagen möchte: Es bringt absolut null, wenn man nach solchen Ausschreitungen den Verein mit Platzsperren, Geldstrafen oder Zwangsauflösung straft. Was kann der Verein dafür, wenn sich Leute, die mit dem Verein im Prinzip nichts zu tun haben, sich außerhalb eines Fußballspiels- und stadions daneben benehmen und Stress machen? Hier ist unser Staat gefordert!!
Nicht der Verein, sondern die sogenannten "Fans" müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Glaubt ihr, wenn ein Hooligan für den Schaden, den er angerichtet hat, aufkommen muss und zusätzlich hinter Gitter muss, noch einmal so einen Mist macht? Die "Problemfans" müssen es selbst spüren - nicht die Vereine.
Ich kenne mich in der Fußballszene im Osten natürlich nicht sehr aus und weiß auch nicht, welche Maßnahmen dort ergriffen werden. Aber ich besuche so gut wie jedes Spiel "meines" SSV, zu Hause und auswärts und hab daher schon ein wenige Ahnung, was vor sich geht. Was stelle ich fest? Es werden immer mehr Polizisten, es werden immer mehr Kameras und wir Fans werden in unseren Rechten immer mehr eingeschränkt. Das geht sogar schon so weit - und das ist leider kein Scherz - dass es teilweise schon verboten ist, Zaunfahnen aufzuhängen, da sonst die Kameras nicht mehr im Blick haben, was im Fanblock vor sich geht. Es kam auch schon vor, dass bei unseren Fahnen genauestens in den Stock geschaut wurde - es könnte ja eine Bombe versteckt sein... Und wenn man dann versucht, normal mit den Herren Polizei zu sprechen, kommt als sogenanntes Argument immer nur: "Ihr seid böse, das ist notwendig". Und wenn man dann noch bedenkt, dass es bei den meisten Oberligaspielen überhaupt keine gegnerischen Fans gibt, mit denen man sich anlegen könnte, dann kommt man schon ins Grübeln, wieso man sich das überhaupt noch antut.
Was ich damit sagen will: Es bringt nichts, nach Randalen immer mehr Kameras und Sicherheitskräft zu installieren. Man muss diejenigen, die solche "Schlachten" verursachen, härter anpacken und bestrafen. Aber in der Regel hagelt es Stadionverbote, die sowieso nicht kontrolliert werden (wie auch!?) und damit hat sich die Sache.
Ich als Fan, der sich eigentlich nur ein Fußballspiel anschauen möchte, fühle mich bei praktisch jedem Auswärtsspiel wie ein Schwerverbrecher, muss an Scharen von Polizisten vorbeilaufen, werde von oben bis unten 5mal durchgemustert und 90 Minuten lang von menschlichen und technischen Augen beobachtet... Und warum alles? Damit diejenigen, die an etwas anderem als dem Fußball Interesse haben, schließlich mehr oder weniger straffrei davon kommen...
Wie schon gesagt, hier ist unser Staat gefordert, einzugreifen. Stadionverbote, Einstellung des Spielbetriebs oder Geldstrafen sind hier fehl am Platze und bringen rein gar nichts...

So, das war mein Wort zum Dienstag.  Big Grin
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#10
(13.02.2007, 14:59)Banjo link schrieb:So, das war mein Wort zum Dienstag.  Big Grin

Und das Sinnvollste, was ich seit langem zu diesem Thema gehört/gelesen habe.  O0
GMT

Mehr als 90 Datenbanken - und Platz für noch mehr...  Wink
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#11
Der Sächsische Fussballverband hat ein Zeichen gesetzt und alle Spiele für da nächste Wochenende abgesagt. Das betrifft alle Spiele von der Landesliga bis runter zur Kreisklasse.

Ob es der richtige Weg ist, bezweifle ich ganz stark.
Gruß aus Berlin
Torsten
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#12
(13.02.2007, 16:09)GMT link schrieb:[quote author=Banjo link=topic=9472.msg71375#msg71375 date=1171371549]
So, das war mein Wort zum Dienstag.  Big Grin

Und das Sinnvollste, was ich seit langem zu diesem Thema gehört/gelesen habe.  O0
[/quote]

Das sehe ich etwas anders.
Einerseits wird der Staat gefordert einzugreifen, andererseits wird das Eingreifen des Staates (was immer mit Einschränkungen verbunden ist) als belästigend empfunden.
Es ist richtig, dass der Verein nicht für die Schlägerein außerhalb des Stadions (soweit diese nicht im Stadion begonnen haben) zur Rechenschaft gezogen werden kann - aber alles was im Stadion läuft, liegt, und zwar ausschließlich, in der Verantwortung des Vereins, der das Hausrecht ausübt. Das ist keine spezielle rechtliche Situation des Fußballs sondern aller Veranstaltungen.
Die Aussagen von Bereitschaftszpolizisten zum Thema "Daseinsberechtigung" ist natürlich Quatsch . Der Mann steht da weil er die Allgemeinheit vor ein paar wenigen Verrückten schützen soll. Es ist nun mal statistisch so, dass sich in allen Menschenmengen ein geringer Anteil Psychopathen befindet.
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#13
Da stimme ich dir uneingeschränkt zu! O0
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#14
Wenn die Ordnungsmaßnahmen bewirken, daß sich Zehntausende jedes Wochenende zu Recht belästigt fühlen, die wenigen Dutzende Idioten aber trotzdem praktisch ungehindert ihren Schwachsinn treiben können - und dabei sogar ihre "technischen Hilfsmittel" dabeihaben (wie eigentlich), dann frage ich mich:

Ist das der richtige Weg?

Und meine Meinung dazu ist: Nein

Was aber nicht heißt, daß ich die Patentlösung wüßte. :'(
GMT

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#15
(13.02.2007, 19:16)Skippy link schrieb:[quote author=GMT link=topic=9472.msg71379#msg71379 date=1171375760]
[quote author=Banjo link=topic=9472.msg71375#msg71375 date=1171371549]
So, das war mein Wort zum Dienstag.  Big Grin

Und das Sinnvollste, was ich seit langem zu diesem Thema gehört/gelesen habe.  O0
[/quote]

Das sehe ich etwas anders.
Einerseits wird der Staat gefordert einzugreifen, andererseits wird das Eingreifen des Staates (was immer mit Einschränkungen verbunden ist) als belästigend empfunden.
[/quote]

Es kommt nur auf das "wie" an! Es ist belästigend, wenn vor dem Fanblock eine Horde Polizisten steht (bei Auswärtsspielen des SSV Ulm kommt teilweise auf einen Fan ein Polizist!!). Es ist belästigend, wenn man an den Ort des Stadions kommt und erstmal von grün-weißen Wagen empfangen wird.
Ich denke nicht, dass das Verbot, Zaunfahnen aufzuhängen, das Hooligan-Problem löst. Ich denke nicht, dass eine Einsperrung in den "Gästekäfig" (so muss man das leider meistens nennen) Hooligan-Probleme löst. Im Gegenteil, mit solchen Maßnahmen werden erst Aggressionen geschürt. Von daher kann man das durchaus belästigend empfinden. Der eigentliche Grund, nämlich ein Fußballspiel, gerät hierdurch fast schon in den Hintergrund.

Aber das sind auch die falschen Maßnahmen. Es muss doch möglich sein, die betroffenen Personen einfach mal vernünftig zu verurteilen. Wenn nämlich jemand für seine Taten tief in den Geldbeutel greifen muss oder einmal hinter schwedischen Gardinen landet, überlegt er sich das dreimal, ob er sich an solchen Aktionen nochmal beteiligen soll oder nicht. Und genau diesen Punkt meinte ich mit "Der Staat ist hier gefordert!". Ich meinte damit nicht, die Polizeipräsenz zu erhöhen - das ist quatsch und pure Geldverschwendung und bringt im Extremfall sowieso nichts. Ich kann einfach nur darüber den Kopf schütteln, wie unsere Steuergelder mehr und mehr verschwendet werden, indem man zu jedem Fußballspiel massenhaft Polizei einsetzt und denkt, damit löst man die Probleme.
Falsch! Das Problem muss an der Wurzel gepackt werden - und das geschieht eben nicht, indem man Spiele absagt, Vereine bestraft oder eben kurz mal die Polizeianzahl verdoppelt.

@Skippy: Glaub mir, wenn du alle zwei Wochen in einem fremden Stadion eher als (hart ausgedrückt) Belästigung angesehen wirst, die vor der Gesellschaft abgehalten werden muss, würdest du genauso (oder ähnlich) denken.
Ich weiß nicht, wie es bei Bundesligaspielen aussieht in Sachen Polizeipräsenz und Fanbehandlung. Aber im Amateurfußball -und damit spreche ich eigentlich für jeden Verein, der eine Fanszene besitzt- nimmt das ganze inzwischen unglaubliche und traurige Ausmaße an. (Das ist auch der Grund, weshalb ich hier halbe Romane schreib  :Smile )

Wir Fans müssen für einzelne Idioten den Kopf hinhalten. Ich sage bewusst einzelne, da es sich beim Fall Leipzig um eine Ausnahmesituation handelt und mindestens 90% hierbei nur hirnlose Mitläufer waren, die mit Fußball wohl nichts zu tun haben, aber eben mal im TV gesehen haben, was die Italiener so "tolles" gemacht haben.
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#16
(13.02.2007, 19:59)GMT link schrieb:Wenn die Ordnungsmaßnahmen bewirken, daß sich Zehntausende jedes Wochenende zu Recht belästigt fühlen, die wenigen Dutzende Idioten aber trotzdem praktisch ungehindert ihren Schwachsinn treiben können - und dabei sogar ihre "technischen Hilfsmittel" dabeihaben (wie eigentlich), dann frage ich mich:

Ist das der richtige Weg?

Und meine Meinung dazu ist: Nein

Was aber nicht heißt, daß ich die Patentlösung wüßte. :'(

Danke! Wer meine beiden Beiträge zu lange findet, der findet in GMT's Beitrag die Kernaussage  :Smile

Eine Patentlösung gibt es nicht und wird es auch nie geben - Schwachköpfe wird es leider immer und überall geben.
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#17
Ach so, um Mißverständnissen vorzubeugen:

Mein Kritikpunkt ist eigentlich mehr die Art und Weise der Durchführung.

Gegen notwendige Kontrollen ist nichts zu sagen - aber das kann man auch machen, ohne daß sich der brave Bürger Fußballfan wie ein Gangster behandelt fühlt.

Um dann anschließend im Stadion feststellen zu müssen, daß es etliche irgendwie geschafft haben, ihr ganzes "Arsenal" trotz der Kontrollen bei sich zu haben.
GMT

Mehr als 90 Datenbanken - und Platz für noch mehr...  Wink
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#18
(13.02.2007, 20:22)Banjo link schrieb:Eine Patentlösung gibt es nicht und wird es auch nie geben - Schwachköpfe wird es leider immer und überall geben.

Das ist leider eine Tatsache, die immer und überall zutrifft.
Aber meines Erachtens ist die fehlende Bestrafung doch der Freibrief für die Chaoten. Von 800 Randalierern sind 5 Personen festgenommen worden. Ein Witz........und die waren am Sonntag schon alle wieder frei.
Die Polizei reibt sich auf und die Staatsanwaltschaft beantragt keine Haftbefehle, weil kein öffentliches Interesse an einer Strafverfolgung besteht.  >Sad  Und wenn wirklich einer der Holzköpfe mal richtig einen auf die Rübe bekommt, verklagt der die Polizei und ganz Deutschland schimpft über den Polizeistaat. Ich möchte heutzutage kein Polizist sein.

- Was war denn vor einigen Jahren in Hamburg? Die Polizei hatte rund 600 Chaoten in einer Straßenunterführung eingekesselt und dort einige Stunden im eigenen Saft kochen lassen.
Danach waren alle Aggressionen verdampft und ohne Straßenschlachten die Ruhe wieder hergestellt.
Denkt man...........denn durch die gerichtlichen Klagen der armen, misshandelten und der Freiheit beraubten Chaoten wurde der Polizeipräsident gefeuert, etliche hochrangige Polizeibeamte wurden strafversetzt und das wars. -
Soviel dazu.

Bei massiven Strafen gegen alle...oder zumindest den größten Teil der der Chaoten könnte man irgendwann wieder mit geringer Polizeipräsenz taktieren.
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#19
(13.02.2007, 20:29)GMT link schrieb:Ach so, um Mißverständnissen vorzubeugen:

Mein Kritikpunkt ist eigentlich mehr die Art und Weise der Durchführung.

Gegen notwendige Kontrollen ist nichts zu sagen - aber das kann man auch machen, ohne daß sich der brave Bürger Fußballfan wie ein Gangster behandelt fühlt.

Um dann anschließend im Stadion feststellen zu müssen, daß es etliche irgendwie geschafft haben, ihr ganzes "Arsenal" trotz der Kontrollen bei sich zu haben.

Die Art und Weise der Durchführung obliegt nicht der Polizei im Stadion sondern dem Ordnungsdienst. Die Beschwerde müsste man also an die Verein richten. Hier ist der Staat außen vor.

@Banjo: Wenn ich sehe, dass du dich durch grün-weiße Autos und "Horden" von Polizisten (die zu deinem Schutz da sind) belästigt fühlst, dann glaube ich, dass es hier weniger um die Belästigung als solche geht sondern um ein generelles Problem mit der Ordnungsmacht.
Soweit du härtere Strafen forderst, so sind diese Straftaten im schlimmsten Falle Landfriedensbruch - das wird schon ganz ordentlich bestraft. Der häufigste Fall ist allerdings eine "normale" Körperverletzung.
Und wenn du von deinen Erfahrungen mit der Polizei berichtest so sage ich dir aus der Sicht der anderen Seite, dass viele Kollegen ihr Verhalten als Reaktion verstehen auf Pöbeleien und Meckereien. Die stehen da nicht weil es Spaß macht sondern weil es notwendig ist.
Das Polizeipräsenz in Deutschland eskalierend wirken kann ist ein Problem der Deutschen. Diese Probleme gibt es in der Form im europäischen Ausland nicht. Allerdings ist es in den kleinen Stadien nicht möglich die Polizei zu verstecken. In den großen modernen Stadien ist die Polizei nur im Bedarfsfall sichtbar... aber denoch da.
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#20
Ich habe natürlich kein generelles Problem mit der Ordnungsmacht. Wenn sie in geregelter Anzahl in den Fußballstadien vertreten sind und sich -sofern alles ruhig bleibt- im Hintergrund aufhalten, ist ja alles in Butter. Nur dass ist eben nicht immer der Fall - diese Erfahrung habe ich schon desöfteren gemacht - leider.
Okay, ich kenne mich im deutschen Strafmaß nicht sonderlich aus. Dennoch höre/lese ich in der Presse zumeist nur von verhängten Stadionverboten - von rechtskräftigen Urteilen in Form von saftigen Geldstrafen ist praktisch nie die Rede. Daher denke ich, dass man da durchaus härter durchgreifen könnte.
Ich gebe auch zu, dass ich nicht an der Stelle der Polizisten sein möchte - dass diese nicht zum Spaß  dort sind ist mir auch klar. Aber ob man mir jetzt glaubt oder nicht - nicht selten gehen Aggressionen auch von der Staatsmacht aus. Es gibt einige Beispiele, indenen wir als Fans versuchten, friedlich den Kontakt mit der Polizei zu suchen. Aber meistens stoßen wir dabei nur auf Ignoranz, Unfreundlichkeit und keine Argumente.
Ich kann dir ein Beispiel einer Zugfahrt nennen: Ca. 12 friedliche, harmlose SSV-Fans (darunter ich) machten sich auf den Weg zu einem Pokalspiel per Zugfahrt. Im Zug wurden wir gezwungen, in ein seperates Abteil zu gehen. An beiden Enden jeweils ein Polizist mit Hund. Auf die Frage, was das solle, kam nichts außer einem "Ihr seid Fußballfans". Daraus schließe ich, dass in Gedanken mancher (!) Polizisten der Grundsatz "Fußballfan=Verbrecher" herrscht. Es sind also nicht nur die Fans, die die Einstellung überdenken sollten.
Dass ich aufgrund dessen (und ich kann zig andere Beispiele nennen) nicht immer positiv auf die Einsatzkräfte zu sprechen bin, müsste verständlich sein.

Code:
Die stehen da nicht weil es Spaß macht [b]sondern weil es notwendig ist.[/b]
Und genau das sehe ich anders. Ich kann eigentlich immer nur von meinen Erfahrungen sprechen - und diese besagen, dass es nicht notwendig ist, pro Fan mindestens einen Polizisten zu installieren.

Kontrollen in zumutbaren Maße sind völlig okay und auch akzeptabel - keine Frage (wenngleich ich manchmal die Wirkung bezweifle, da immer wieder Leuchtraketen den Weg in den Innenraum finden). Aber es geht auch anders, will heißen menschlicher.

Im momentanen Zustand habe ich aber nicht das Gefühl, von der Polizei beschützt zu werden, sondern eher andersum: Die Gesellschaft muss vor mir beschützt werden.
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#21
Sehr interessante Diskussion! Auch die Art und Weise, wie sie geführt wird. Fair! O0

Meine Meinung zum Thema fasse ich kurz:
Ich kann mich Skippy voll und ganz anschließen. Auch bin ich ganz bei Dieter.

Ergänzend dazu:

Ich habe mich beim Zugang zum Stadion niemals vom Polizei-Aufgebot belästigt gefühlt.
Wenn ich ein ungutes Gefühl beim Anblick von Grün-Weiß bekommen habe, dann nur, weil mir in diesem Moment bewusst wurde, dass sich die Situation jederzeit ändern kann, wenn in meiner nächsten Nähe Idioten wie in Leipzig loslegen.

Und zu den angesprochenen störenden Leibesvisitationen kann ich nur sagen, besser einmal mehr und genauer als einmal zu wenig. Um das zu verdeutlichen: In den letzten 12 Monaten bin ich 12-mal in einen Flieger eingestiegen. Dabei bin ich ca. 18-mal durchsucht worden. Das war lästig, aber ich akzeptiere das gerne. Warum wohl?
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#22
Moin moin,

Zitat:Hier ist unser Staat gefordert!!

das sehe ich genau umgekehrt. Während ich Dir zum Rest Deiner Ausführungen absolut recht gebe, ist Fussball immer noch ein privates Hobby (gut, es sind vielleicht mehr Fans als bei irgendeinem anderen, aber dennoch), und ich würde mich zu recht beschweren, wenn jemand daher käme, und die Polizei für seine Belange einspannen würde, und sie dadurch nicht mehr den Aufgaben nachkommen könnte, für die sie in meinem Interesse und für mein Geld bezahlt wird.

Die Vereine sind verantwortlich. Das Problem laut Berichterstattung ist ja, dass es große Probleme bei der Zusammenarbeit zwischen dem sächsischen Verband und den Ordnungsbehörden genauso gibt wie mit den einzelnen Vereinen. Und wenn die sich stur stellen, dann kann man sie nur dicht machen. Ich habe schon zum Thema Italien geschrieben: Was ist denn mit den Fanprojekten? Den Fanbeauftragten? Seit deren Einführung bei fast allen Vereinen, die schon vor der Wende in der BRD Fußball gespielt haben, die Gewalt in den Griff zu bekommen war? Hört man heute noch von Messerstechereien zwischen Schalkern und Dortmundern? Zum Glück: Nein!

Wenn sich der Vorstand von Lok Leipzig so lange dumm stellt, dann gehört der Verein dicht gemacht. Obwohl er von DDR-Zeiten her immer meine größte Sympathie hatte und irgendwo noch hat. Sorry.

Und gegen das Abtasten am Stadioneingang habe ich nichts. Wo ich doch sonst kaum Petting habe.  ^-^ Besser als eine Leuchtrakete im Haar, ist mir alles schon passiert. Im Stadion!

Mfg Michael
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#23
(13.02.2007, 21:55)PMS link schrieb:Und gegen das Abtasten am Stadioneingang habe ich nichts. Wo ich doch sonst kaum Petting habe.  ^-^ Besser als eine Leuchtrakete im Haar, ist mir alles schon passiert. Im Stadion!
Petting im Stadion! Du schweifst vom Thema ab!
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#24
Falls es falsch rüber kam: Ich habe nichts gegen Eingangskontrollen - nur gegen übertriebene. Beispielsweise, wenn ich auf einem Bein stehen muss, meinen Geldbeutel öffnen muss oder mich halb nackt ausziehen muss  Big Grin - wobei ich diesen Punkt dann doch noch mit ein wenig Humor nehmen kann und man danach darüber witzelt. Aber auf das Stichwort "Petting" bin ich dabei noch nicht gekommen, muss ich mir merken.  ;D

Ich möchte aber auch ausdrücklich noch hinzufügen, dass ich auch Beispiele nennen kann, bei denen die Polizeipräsenz völlig okay war, die Kontrollen absolut in Ordnung und auch der Gästeblock ohne ein "Gefängnisgitter" ausgestattet war. Sprich: Wo man als Gast auch so behandelt wird! Es soll sich keineswegs so anhören, als sei alles schlecht!

Nur: Passiert ist auch in diesen Fällen nichts.  Cool
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#25
(13.02.2007, 22:05)vmLOGIC link schrieb:[quote author=PMS link=topic=9472.msg71416#msg71416 date=1171396500]
Und gegen das Abtasten am Stadioneingang habe ich nichts. Wo ich doch sonst kaum Petting habe.  ^-^ Besser als eine Leuchtrakete im Haar, ist mir alles schon passiert. Im Stadion!
Petting im Stadion! Du schweifst vom Thema ab!
[/quote]

Siehste, bei uns im Stadion ist richtig was los.  ^-^ ;D
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#26
Moin moin,

okokok, bin ich etwas ins OFFTOPIC abgeglitten. War mir gar nicht aufgefallen.  ;D

Ich muss doch meine Mails vorm Abschicken Korrektur lesen.  :Smile

Mfg Michael
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#27
Es hört sich zwar etwas komisch an, aber diese Straßenschlachten haben ja in Leipzig schon eine traurige Tradition.

Zu DDR-Oberligazeiten herschte in Leipzig unter anderem immer beim Spiel Lok gegen Chemie Ausnahmezustand. Der Unterschied zu heute ist, dass der Staat da durchgegriffen hat, auch schon im Vorfeld schon.

Dieses Problem ist nur durch gute Fanbetreuung etwas in den Griff zu bekommen. Nur genau die Politiker, die sich jetzt hinstellen und heulen, sind auch die, die sich gegen solche Projekte wehren und keinen Cent Förderung dafür zur Verfügung stellen. Obwohl dies viel billiger wäre für den lieben Steuerzahler.
Gruß aus Berlin
Torsten
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#28
(13.02.2007, 22:12)Skippy link schrieb:[quote author=vmLOGIC link=topic=9472.msg71419#msg71419 date=1171397120]
[quote author=PMS link=topic=9472.msg71416#msg71416 date=1171396500]
Und gegen das Abtasten am Stadioneingang habe ich nichts. Wo ich doch sonst kaum Petting habe.  ^-^ Besser als eine Leuchtrakete im Haar, ist mir alles schon passiert. Im Stadion!
Petting im Stadion! Du schweifst vom Thema ab!
[/quote]

Siehste, bei uns im Stadion ist richtig was los.  ^-^ ;D
[/quote]

Nur dummerweise trennen die immer geschlechterweise.... :-\

Verstecke mich


Zitat:Ich kann mich Skippy voll und ganz anschließen. Auch bin ich ganz bei Dieter.

Jupp, genau so geht's mir auch. Stadion-Verbote reichen nicht aus - dann trifft man sich eben vor dem Stadion und macht da Randale. >Sad Strafen wie bei Raubkopierern von bis zu 5 Jahren - für ein Delikt, bei mehreren Randalen gibt's halt immer 5 Jahre drauf - wären vielleicht mal wirkungsvoll. >Sad
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#29
Eines ist ganz klar, für das was im Stadion geschiet, hat der Platzverein die Verantwortung. Einzige Ausnahme: Für die Gästefans hat auch der Gastverein eine Aufsichtspflicht, d.h. das ein Gastverein verpflichtet ist, entsprechend seines Fanaufkommens eine entsprechende Anzahl Ordner zu stellen. Insofern wird es auch für Aue nicht ohne Konsequenzen abgehen. Außerhalb des Stadions geht es nur in konstruktivem Zusamenwirken zwischen Staat (Polizei) und Verein, auch wenn letzterer juristisch für seine Fans nicht haftbar zu machen ist (ausgenommen sie sind Vereinsmitglieder, was aber eher die Ausnahme sein dürfte).

Eine Auflösung von Vereinen, die ihr Fanproblem nicht in den Griff bekommen ist schon juristisch nicht möglich. Es würde auch die Falschen treffen, z.B. die Jugendmannschaften oder wie im Falle Lok Leipzig die Frauen in der 2. Bundesliga, die ja nun wirklich nichts für diese Idioten können. Hier ist allenfalls eine befristete Spielsperre für die betroffene Mannschaft diskutabel bzw. der Ausschluss der Öffentlichkeit von Spielen dieser Mannschaft oder wie auch schon praktiziert, Einlass zum Spiel nur nach vorheriger Anmeldung und Zulassung.

Hier hat ja jemand schon richtig festgestellt, in den oberen Spielklassen bis zur Regionalliga hat man das Randaleproblem ganz gut in den Griff bekommen. Aber leider mit einer sehr unangenehmen Folge: Das Gewaltpotential weicht zunehmend auf unterere Spielklassen aus und trifft dort noch zu oft auf überforderte Vereine.

Überforderte Vereine auch deshalb, weil vielfach schon ab der Oberliga die Verein ausschließlich durch ehrenamtliche Kräfte geführt werden. Auch deshalb, weil beim Hartz IV-Gesetz die gemeinnützigen Vereine schlichtweg vergessen wurden. Es gibt fast keine brauchbaren Möglichkeiten für die Vereine, brauchbare Hartz-IV-Kräfte (fachlich und menschlich geeignet) zu bekommen, mal davon ab, dass man in 9 Monaten nicht viel bewegen kann und dann alles wieder zusammenbricht, weil die Leute von den Jobcentern dann ohne Not wieder in die Arbeitslosigkeit abgeschoben werden. Vielfach dominieren in den Vereinsführungen ja leider Menschen, die auf dem 1. Arbeitsmarkt keine Chance (mehr) haben und demenstsprechend läuft es oft. Und wer auf dem 1. Arbeitsmarkt etabliert ist, hat in aller Regel nicht die notwendige Zeit, die erforderlich wäre, um sich sinnvoll und nachhaltig in die Organisation eines Vereins einzubringen. Dazu kommt, das Arbeitgeber ehrenamtliches Engagement wenig bis garnicht zu würdigen wissen. Das hat natürlich auch Folgen für die Personalgewinnung bei Verbänden und Vereinen.

So kommt eines zum anderen: Die Vereine sollen immer mehr leisten (Kinder von der Straße holen z.B.), müssen aber mit immer höheren Hürden seitens der kommunalen Politik fertig werden. Es sind viele kleine Bausteine die dann so entweichen wie in Leipzig.

Notwendig sind struktrelle Verbesserungen der Existenzgrundlagen unserer Vereine, damit sie auch in der Lage sind, die Anforderungen zu erfüllen. Es reicht eben nicht festzustellen, die Vereine sind in der Pflicht! Man muß seitens der Politik auch die Voraussetzungen schaffen, daß die Vereine ihre Pflichten auch erfüllen können. Und die ständige Beschneidung der finanziellen Mittel ist da ganz sicher das falsche Signal. Und die Verhinderung der Einstellung von neuen bzw. zusätzlichen Mitarbeitern seites der Jobcenter auch. Viele Funktionäre fühlen sich alleingelassen und geben auf, andere sind bei allem ihrem guten Willen schlichtweg überfordert. Aus zwei unfähigen kann man nunmal nicht einen brauchbaren Funktionär machen.

Die Absage der Spiele jetzt im Bezirksverband Leipzig sowie im überregionalen Spielbetrieb des Landes Sachsen halte ich für das falsche Signal. Bestraft werden unbeteiligte Mannschaften und Spieler und deren Fans.

Richtig finde ich die Ankündigung des 1.FC Lok Leipzig, künftig den Platz zu verlassen, wenn die Fans randalieren. Ich erwarte von den Verantwortlichen, das dies jetzt auch konsequent umgesetzt wird. Und richtig ist sicher auch, durch entsprechende Bereitschaftsdienste von Staatsanwälten schnelle strafrechtliche Konsequenzen für Randalierer zu ermöglichen.

Und notwendig sind konsequente Einlaßkontrollen in den Stadien sowie sicherheitsrelevante Ausstattung der Stadien und Sportplätze, weil die Einlaßkontrollen nutzen garnichts, wenn es möglich ist, abseits der Kontrollen ins Stadion zu gelangen bzw. "Waffen" ins Stadion zu schmuggeln oder gar diese schon im Vorfeld von Spielen dort zu deponieren. Außerhalb des Stadions geht es bei vielen Spielen leider nicht ohne konsequente, aber zugleich deutlich zurückhaltende Präsenz der Polizei. Stadionverbote müssen konsequent durchgesetzt werden und sollten selbstverständlich gegenseitig anerkannt werden, also auch bei Auswärtsspielen durchgesetzt werden. Soweit ich weiß, gab es da in der DDR ein wirksames Mittel: Wer Stadionverbot hatte, war verpflichtet, sich zum Zeitpunkt des Beginns eines Spieles auf seinem Polizeirevier zu melden. Und wehe er kam nicht! Sicherlich heute unvorstellbar. Aber vielleicht ein Denkansatz: Verpflichtung zur Verrichtung gemeinnütziger Arbeit, abzuleisten zeitgleich zum Zeitpunkt der Spiele.
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#30
Die Fans des FC Sachsen Leipzig haben heute ein Zeichen gegen die pauschale Verurteilung des ostdeutschen, sächsischen und vor allem des Leipziger Fußballs gesetzt. Da ich mir nicht sicher bin wie lange der Text noch auf der Startseite des FC Sachsen steht, kopiere ich ausnahmsweise den kompletten Text ins Forum.

Zitat:Pressemitteilung des Verbandes der Fanclubs des FC Sachsen Leipzig 1990 e.V. , der IG Fantreff e.V., der BSG Chemie Leipzig e.V. und des Fanbeauftragtenteams des FC Sachsen Leipzig

WIR SIND WIR - PRO FUSSBALL !

Fans und Mitglieder der oben genannten Vereine distanzieren sich von jedem Missbrauch des Fußballs ! Es ist unser Sport und den lassen wir uns durch nichts und niemanden kaputt machen.

Den Fußball und unseren Verein, den FC Sachsen Leipzig, zu feiern, ist Herzenssache der Fans. Darum wird am Samstag, den 17.02.2007, von uns und aus unserem Wohnzimmer Alfred-Kunze-Sportpark ein deutliches Signal PRO FUSSBALL ausgehen. Wir feiern unsere Mannschaft, so wie wir es beim Pokalspiel gegen den VfB Auerbach in Leutzsch vorhatten

Ab 11.30 Uhr kann jeder Fan unseres Vereins nach Leutzsch kommen, um zwischen 12.00 Uhr und 12.30 Uhr die Präsentation unserer Mannschaft für den Rückrundenauftakt zu erleben. Besonders herzlich begrüßen wir die Fans des VfB Auerbach, die ab 12.45 Uhr im Alfred-Kunze-Sportpark mit uns gemeinsam ein Zeichen PRO FUSSBALL setzen werden:

UND WIR SPIELEN DOCH!
Fanauswahl FC Sachsen Leipzig - Fanauswahl VfB Auerbach

Wir wollen, dass man unseren Sport nicht pauschal verurteilt und mit Spielabsagen Fans und Spieler zahlreicher sächsischer Vereine in ein gemeinsam schlechtes Licht rückt.
Es ist viel Unwissenheit und Unvollständigkeit in einer pauschal mit dem Finger auf den Osten und besonders auf Leipzig zeigenden Berichterstattung. Es ist viel Unwissenheit der Entfernung vom Problem, wenn mit Verboten und Absagen auf etwas reagiert wird, was mit Taten im Vorfeld nicht präventiv behandelt wurde.

WIR FEIERN UNSEREN SPORT!

Und indem wir unseren Sport und unseren Verein auf diese Art feiern, sind wir nicht unsolidarisch mit Verletzten - auch nicht mit der Polizei. Nur hat unser Sport nicht nur die Negativschlagzeilen der letzten Tage verdient und ist es uns wert, gemeinsam mit den Auerbacher Fans ein deutliches Zeichen zu setzen.

WIR LASSEN UNS UNSEREN SPORT NICHT KAPUTT MACHEN UND VERBIETEN ! DER FUSSBALL SIND WIR !

Eintritt: 1 €

Die Eintrittsgelder werden wie folgt verwendet:
Zu je einem Drittel gehen die Eintrittsgelder an die Nachwuchsarbeit des VfB Auerbach, des FC Sachsen Leipzig und an die projektbezogene Fanarbeit in Leipzig.

Initiative PRO FUSSBALL

Meiner Meinung nach ein klasse Aktion, vor allem auch von den Auerbachern, die extra angereist sind ...  O0 O0 O0
Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich, man kann sie kostenlos nutzen. Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
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#31
Es gibt 4 Bundesländer, deren Landesregierungen es ablehnten, sich an der Finanzierung von Fanprojekten zu beteiligen. Dadurch konnte auch der DFB seinen zugesagten Anteil an den Kosten (je ein Drittel Land, Kommune und DFB) nicht auszahlen. Eine dieser Landesregierungen war Sachsen!

In Leipzig soll sich ein einziger Sozialarbeiter um die rivalisierenden Fangruppen von Lok und FC Sachsen kümmern. Ob man in Sachsen nun endlich dazulernt?

Die Aktion der Fans des FC Sachsen gefällt mir so nicht. Ich vermisse ein klares Bekenntnis gegen jede Form von Gewalt nicht nur im Stadion. Dieses kommt mir in der Relation zum massiven Protest gegen die Spielabsagen deutlich zu kurz.
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#32
Aktuell 23.30 bis 00.00 Uhr auf N24: "Wie ticken die Leipziger Hooligans?"
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#33
Das Sportgericht des Sächsischen Fußball-Verbandes hat den 1. FC Lok Leipzig und den FC Erzgebirge Aue wegen des Abbrennens von Feuerwerkskörpern zu Geldstrafen verurteilt. Der Bezirksligist muss 2.000 Euro zahlen, Aue erhielt 1.000 Euro. Lok Leipzig wurde außerdem für den Landespokal 2007/08 ausgeschlossen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Lok Leipzig kündigte mittlerweile an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Gegen die Bekloppten (Fans?) wird in einen extra Prozess entschieden.
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